Ferry, der Besenbinder
Ferry, der Besenbinder, widmet sich diesem Handwerk seit fast 35 Jahren, mit einer Unterbrechung von 22 Jahren ist er hier in Siegburg. Ihm liegt besonders die Arbeit mit Kindern am Herzen. Oft kommt es vor, dass Erwachsene ihn Jahre später ansprechen: „Ferry, erinnerst du dich an mich? Du hast mir damals das Besenbinden gezeigt.“ Für Ferry sind das die besonderen Momente. „Die Dankbarkeit der Kinder ist unglaublich“, erzählt er. „Ihre leuchtenden Augen und das Gefühl, ihnen etwas für ihren Weg mitzugeben, machen mich glücklich. Es ist, als könnte ich durch meine Arbeit etwas in ihnen zum Guten bewegen.“ Ferry ist nicht nur ein Handwerker, sondern auch ein nachdenklicher Mensch. Mit einem kleinen Rauchopfer nimmt er sich Zeit für Antworten auf große Fragen. Besonders beschäftigt ihn, wie wenig elterliche Fürsorge manche Kinder erleben. „Vielleicht wäre ein Elternführerschein keine schlechte Idee“ meint er. Neben seinem Handwerk schätzt Ferry die unerwarteten Begegnungen und hebt die außergewöhnliche Kollegialität hervor, die unter den Künstlern vor Ort herrscht. „Diese Verbundenheit und die Freude, die wir gemeinsam den Menschen bringen, sind einfach unbezahlbar.“ Auf die Frage, wer er in früheren Zeiten gewesen wäre, antwortet Ferry grinsend. „Vielleicht ein scheinheiliger Ablassbriefverkäufer – oder aber ein Moritatensänger, der als erster Nachrichtensprecher mit Bildern und Strophen von Ereignissen berichtete.“ Ferry ist mehr als ein Besenbinder – er ist ein Geschichtenerzähler, ein Lehrmeister und ein Mensch mit Herz - ein echtes Original, das Spuren hinterlässt.